Einer für alle – alle für einen! – oder etwa doch nicht?

Wieder einmal treffen uns verstärkte Maßnahmen und starke Einschränkungen in unserer Freiheit. Unter den Menschen wird stark diskutiert und man hört solche und solche Meinungen. Aber eins ist sicher, die Stimmung ist wieder einmal im Keller. Keiner weiß mehr was er denken soll. Wobei die unterschiedlichen Medienberichte nicht gerade hilfreich sind, um sich ein klares Bild zu machen. Die steigenden Zahlen, erneuten Lockdowns in Europa oder das Chaos in der USA scheinen ganz oben auf der News-Seite auf. Aber irgendetwas ist falsch. Ist es nicht eine weltweite Krise? Warum spricht denn eigentlich keiner über die Zustände in Asien, Afrika, Südamerika oder anderen Teilen der Welt?

Ständig geht es nur um uns selbst, aber was ist mit den anderen? Im Zeichen unserer neuen Linie wollen wir aufzeigen, wie wichtig Verantwortung, Vielfältigkeit, Zusammenhalt und Wertschätzung sind. Ganz nach dem Motto „einer für alle – alle für einen“ wollen wir euch zeigen, dass es selbstverständlich von großer Bedeutung ist auf Regionalität zu setzen, wie ihr in unserem letzten Beitrag nachlesen könnt, jedoch ist es wichtig, auch die PartnerInnen und ProduzentInnen aus der Ferne zu unterstützen.

Hungersnot ist eine der schlimmsten Folgen der Pandemie. Ob es schlimmer ist als die Krankheit selbst, lassen wir einmal im Raum stehen. Landesweite Schulschließungen in Afrika zum Beispiel sind die Ursache davon, dass Millionen Kinder keinen Zugang mehr zu regelmäßigen Mahlzeiten haben. Vermehrte Arbeitslosigkeit, die Schließung lokaler Wochenmärkte und Ausgangssperren erschweren den Zugang zu frischen Lebensmitteln. Außerdem ist die Existenz duzender Menschen gefährdet. Kleinbauern und Fischer haben nun keine Möglichkeit mehr ihre Produkte zu verkaufen, wodurch der Verlust von Land, Haus und Nahrung droht. Die UN-Organisation erwartet für das laufende Jahr einen Anstieg der Anzahl an hungernden Menschen um 80 – 130 Millionen.

Viele unserer ProduzentInnen haben außerdem damit zu kämpfen, ihre Produktion aufrecht zu erhalten. Im Frühling haben wir dir bereits von Global Mamas berichtet. Global Mamas hat sich kurzfristig dazu entschlossen Mund-Nasen-Masken zu produzieren. Mit dem Verkauf der Masken können sie den Lebensunterhalt von hunderten Frauen sichern und Ghana helfen, das Virus weiter einzudämmen. Doch nicht alle schaffen es, mit der Krise so gut zurecht zu kommen.

Auch unsere ProduzentInnen aus Peru sind betroffen, was die gesamte Lieferkette unserer Produkte erschwert. 70% der gesamten Einwohner in Peru arbeiten im informalen Sektor. Das heißt, dass ein Großteil der erwerbstätigen Personen in Peru in einem relativ unsicheren Arbeitsverhältnis tätig sind und soziale Distanzierung teilweise unmöglich ist. Noch dazu kann man das Gesundheitssystem nicht mit unserem vergleichen, wodurch es oft an einer ausreichenden gesundheitlichen Versorgung mangelt.

Corona bringt viele Probleme und Hindernisse mit sich. Dennoch können wir diese Krise überstehen – gemeinsam. Das wichtigste dabei ist: Verschließt nicht eure Augen und schaut hin, wo andere wegsehen.

 

Quellen:

https://www.bbc.com/news/world-latin-america-53150808
Zeitschrift Südwind