Lokal handeln – Global denken

Lokal handeln, global denken – Dieser Spruch hängt schon seit 15 Jahren im Büro von unserem Fairtrade Shop bei der Triumphpforte. In der jetzigen Zeit gewinnt er wieder an besonderer Bedeutung. In Zeiten der Krise wird nämlich wieder klar, wie wichtig es ist zusammenzuhalten und an einem Strang zu ziehen – als Familie, als Stadtteil, Region und Land. Besonders am Herzen liegt uns dabei die Regionalität.

Wilten mit dem Wiltener Plätzchen als Kern ist schon lange nicht mehr nur eine einfache Verkehrsfläche. Dieser Stadtteil hat sich als kleines Dorf in der Stadt entwickelt. Das Wiltener Plätzchen lädt zum Entspannen und Verweilen ein und bietet eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Märkte und Restaurants. Die Menschen helfen zusammen und es ist Platz für jeden und jede. Doch Wilten ist nicht mehr Wilten ohne dem kleinen Café Immerland, dem Modegeschäft Heu & Stroh, unserem Fair Trade Shop oder vielen anderen kleinen Läden. Daher ist es wichtig, besonders jetzt, auf Regionalität zu achten und kleine Geschäfte zu unterstützen. Mit regionalem Kaufen schützt du die Diversität der Stadt, die kleinen Kaufleute und die Arbeitsplätze von uns allen.

Wir haben uns bei unseren Wiltener Freunden umgehört, über die kleinen Wundertaten in der Krise und warum auch für sie Regionalität so wichtig ist:

Das kleine Café Immerland hat mittlerweile wieder geöffnet. Jannah und Karin stehen nun wieder mit einem breiten Lächeln in ihrem kleinen Wunderland und freuen sich, dich wieder verwöhnen zu dürfen. Jannah vom Immerland erzählt: „Am meisten gefehlt haben mir in der Zeit als wir geschlossen hatten meine Gäste – für die Leute selber Backen und Kochen das habe ich wirklich vermisst. Aber viele haben uns trotzdem unterstützt, Hilfe angeboten oder einfach nur nachgefragt wie es uns geht. Das war wirklich schön.“

Auch Adi Rauscher, Geschäftsführer des Trachtenmodegeschäftes Heu & Stoh und von Double X hat in der Corona Krise am meisten den Kontakt zu den Menschen und das Gespräch vermisst. Doch kleine Gesten können auch in Zeiten der Krise viel Freude bringen: „Es gab Leute, die einen Gutschein kauften, damit sie uns unterstützen können. Jedoch haben sie den Gutschein bis heute nicht abgeholt und wollten auch nicht, dass wir in schicken, sondern sie wollten uns einfach nur unterstützen und helfen. Das war für mich wirklich ein tolles Zeichen.“

Wilten selbst und die Regionalität liegen Adi besonders am Herzen: „Regionalität finde ich besonders wichtig, weil die Wertschöpfung dableibt, wo sie hingehört. Das ist das Tolle und Spannende. Man sichert Arbeitsplätze und das Leben bleibt erhalten. Besonders jetzt in der Zeit des Shutdowns hat man wieder gemerkt, wie schön es ist, raus zu gehen und beim Einkaufen auch andere Menschen zu treffen und mit denen zu reden. Sitzt man nur daheim und kauft online, so vereinsamt unser Leben. Das persönliche Gespräch und die Beratung, hat für mich eine besondere Wertigkeit, die ich jetzt noch mehr zu schätzen weiß.“

Für Barbara Wachter von Wachter’s Wohnen & Schenken hat Regionalität auch eine besondere Bedeutung: „Regionalität ist mir persönlich sehr wichtig. Es ist einfach großartig zu wissen, wer mein Gemüse gepflanzt hat oder den Menschen persönlich zu kennen der unseren neuen Esstisch getischlert hat und wo das Holz dafür gewachsen ist. Im Geschäft versuche ich auch immer wieder regionale Produkte anzubieten. Die Kunden freut es besonders, Dinge aus Tirol zu verschenken. Das Bewusstsein dafür wird immer größer.“

In der Corona Zeit hat Barbara am meisten den Kontakt zu den KundInnen und den anderen Geschäftsleuten vermisst: „Wilten ist ja wie ein Dorf und am Weg ins Geschäft triffst du natürlich immer jemanden für einen kurzen Guten Morgen Plausch. Als besonders nette Geste habe ich empfunden, dass mir Lieferanten geschrieben haben, nicht um Geschäfte zu machen, Angebote zu präsentieren oder neue Produkte vorzustellen – Nein sie wollten ganz einfach wissen wie es mir geht.“

Natürlich haben auch wir im Fairtrade Shop das Glück von wunderbaren Gesten unserer KundInnen erleben dürfen. Christian Mitterlehner erzählt: „Wir hatten sehr viele nette Erlebnisse. KundInnen, die angerufen haben und nachgefragt haben, wie sie uns unterstützen können und jene die vor allem in großer Zahl in unserem Onlineshop bestellt und diesen vor allem weiter beworben haben. Irgendwann habe ich den Überblick verloren, wer uns wann und wo beworben hat. Ganz besonders gefreut habe ich mich über zwei ‚Lieblingsstammkundinnen‘ welche Gutscheine um 1000€ gekauft haben, was wir natürlich sehr gut gebrauchen konnten. Das war eine wirklich berührende Geste.“

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Wie anfangs erwähnt bekommt für uns der Spruch „Lokal handeln, global denken“ besonders jetzt eine große Bedeutung, denn „Regionalität verbunden mit einer globalen Denkweise ist der einzige Weg, wie wir unsere Zukunft und die Zukunft des Handels global besser gestalten können.“